Hallo du, heute widmen wir uns einem Thema, das auf vielen Baustellen für Frust sorgt: inkompetente Planer. Du kennst sicher diese Momente, in denen du das Gefühl hast, dass der Planer nicht weiß, was er tut. 

Besonders bei öffentlichen Projekten ist die Planungsqualität oft mangelhaft. Lass uns gemeinsam herausfinden, wie du professionell damit umgehst und welche Strategien dir helfen können, deinen Arbeitsalltag stressfreier zu gestalten.

Die Ursachen der Inkompetenz

Bildungssystem und Bologna-Reform

Ein wesentlicher Grund für die Inkompetenz vieler Planer liegt in der Bologna-Reform. Junge Planer steigen oft direkt nach ihrem Bachelor ins Berufsleben ein, ohne je praktische Erfahrung gesammelt zu haben. 

Mit 21 Jahren stehen sie plötzlich vor der Herausforderung, komplexe Projekte zu planen, ohne jemals Baustellenluft geschnuppert zu haben. Die erfahrenen Planer, die als Mentoren dienen könnten, sind oft schon in Rente. Die Konsequenz: eine Lücke zwischen theoretischem Wissen und den realen Anforderungen auf der Baustelle.

Fehlende Praxiserfahrung

Viele dieser jungen Planer haben nie die physische Realität einer Baustelle erlebt. Sie kennen weder die Temperaturen noch den Staub und Lärm, die auf einer Baustelle herrschen. Noch weniger haben sie ein Gespür für die Gewichte der Materialien. Diese Diskrepanz führt oft dazu, dass Planer Ausführungspläne erstellen, die in der Praxis nicht umsetzbar sind.

  • Junge Planer ohne Praxiserfahrung
  • Fehlende Mentoren und erfahrene Kollegen
  • Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis

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Systemische Probleme

Ein weiteres Problem ist das System selbst. Planer werden oft nach Aufwand bezahlt, unabhängig von der Qualität ihrer Arbeit. Die Bauämter sind nicht immer in der Lage, die Planungsqualität zu überprüfen, was Planer dazu motivieren kann, schlampige Arbeit abzuliefern. Diese systembedingte Gleichgültigkeit gegenüber Qualität stellt eine große Herausforderung dar, der du dich als Handwerker stellen musst.

Typische Fehler von Planern

Kommunikationsschwierigkeiten

Ein häufiger Fehler ist die mangelnde Kommunikation. Du hast es sicher schon erlebt: Du versuchst den Planer zu erreichen, aber er ist nicht verfügbar. Oder du erhältst Pläne, die nicht zu den Gegebenheiten vor Ort passen. Diese Kommunikationslücken führen zu Missverständnissen und Verzögerungen.

Unrealistische Kostenkalkulationen

Planer neigen manchmal dazu, die Kosten drastisch zu unterschätzen. Diese Fehlkalkulationen können dazu führen, dass Projekte finanziell aus dem Ruder laufen. Du stehst dann vor dem Problem, dass du mit einem Budget arbeiten musst, das von vornherein unrealistisch war.

Merke:

Eine fehlerhafte Kostenkalkulation kann ein Projekt finanziell gefährden. Eine klare Kommunikation mit dem Planer über die realistischen Kosten ist unerlässlich.

Fehlende Detailtreue

Viele Planer liefern Pläne, die in wichtigen Details ungenau sind. Von unklaren Zeichnungen bis zu unrealistischen Materialangaben – solche Fehler sind frustrierend und können den Bauablauf erheblich stören.

Der richtige Umgang mit inkompetenten Planern

Akzeptanz der Realität

Zuerst musst du akzeptieren, dass die Realität oft anders aussieht, als du es dir wünschst. Die jungen Planer sind oft überfordert und benötigen Hilfe. Es ist wichtig, den Planern Wissen zu vermitteln, auch wenn es anstrengend ist. Nur so kannst du eine konstruktive Zusammenarbeit aufbauen.

Wissenstransfer

Statt zu verzweifeln, solltest du den Planern helfen, ihr Wissen zu erweitern. Zeige ihnen, was in der Praxis funktioniert und was nicht. Erkläre ihnen die Bedeutung der VOB/C und wie sie diese in ihren Plänen berücksichtigen sollten. Indem du dein Wissen teilst, schaffst du eine Basis für eine bessere Zusammenarbeit.

  • Vermittlung von praktischen Kenntnissen
  • Erklärung der Bedeutung der VOB/C
  • Aufbau einer konstruktiven Zusammenarbeit

Partnerschaftlicher Ansatz

Sehe den Planer als Partner im selben Boot. Gemeinsam könnt ihr die Baustelle erfolgreich meistern. Dies erfordert Geduld und die Bereitschaft, auf einer Ebene zu kommunizieren, die beiden Seiten gerecht wird.

Merke:

Indem du den Planer als Partner betrachtest, schaffst du eine positive Grundlage für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.

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Was Planer oft falsch machen

Abwehrhaltung und Verteidigungsmechanismen

Die Abwehrhaltung vieler Planer hat ihren Ursprung in der menschlichen Natur. Wenn sie sich angegriffen fühlen, ziehen sie sich zurück oder gehen in den Angriffsmodus. Diese Reaktionen sind oft hinderlich für den Fortschritt eines Projekts. Stattdessen solltest du versuchen, Verständnis zu schaffen und Wissen zu teilen, um gemeinsam Lösungen zu finden.

Ignoranz und fehlende Weiterentwicklung

Viele Planer sind nicht bereit, sich weiterzuentwickeln. Sie verharren in alten Mustern und sind resistent gegenüber konstruktiver Kritik. Deine Aufgabe ist es, ihnen die Bedeutung von Weiterentwicklung und kontinuierlichem Lernen nahe zu bringen.

Risiken von Rechtsstreitigkeiten

Rechtsstreitigkeiten bringen oft mehr Probleme als Lösungen. Anwälte schlagen oft vor, Projekte zu kündigen, anstatt Lösungen zu suchen. Dies führt zu unnötigen Konflikten und verzögert den Baufortschritt. Es ist besser, die Zusammenarbeit zu verbessern, bevor juristische Schritte nötig werden.

Statt sofort den Anwalt einzuschalten, solltest du versuchen, durch direkte Kommunikation Missverständnisse zu klären. Dies schafft Vertrauen und kann helfen, Konflikte zu vermeiden.

Möchtest du mehr darüber erfahren, wie du professionell mit inkompetenten Planern umgehst? Dann schau dir unser Video zu dem Thema an:

Professioneller Umgang: Schritt-für-Schritt-Anleitung

1. Akzeptanz und Vorbereitung

Der erste Schritt ist, die Situation zu akzeptieren und dich darauf einzustellen. Verstehe die Ursachen der Inkompetenz und bereite dich mental darauf vor, dass es Zeit und Mühe kosten wird, Verbesserungen zu erzielen.

2. Wissensvermittlung und Kommunikation

Entwickle eine Strategie, um Wissen zu vermitteln. Suche den richtigen Ton, um Planer und Auftraggeber ins Boot zu holen. Erkläre ihnen die Bedeutung der VOB und zeige auf, wie eine gute Planung aussehen sollte.

3. Eskalation als letzter Ausweg

Wenn keine Lösung in Sicht ist, kann eine Eskalation der letzte Ausweg sein. Sei bereit, härtere Geschütze aufzufahren, wenn alle anderen Mittel versagt haben. Aber tue dies nur, wenn es wirklich nötig ist und alle anderen Optionen ausgeschöpft sind.

Wie du trotz Planermängeln auf der Baustelle erfolgreich bleibst

Trotz inkompetenter Planer kannst du auf der Baustelle erfolgreich sein, wenn du proaktiv handelst und auf Kommunikation und Zusammenarbeit setzt. Wenn du Unterstützung brauchst, melde dich bei uns. Wir beraten dich umfangreich.

FAQ

Wie kann ich erkennen, dass ein Planer inkompetent ist?

Inkompetenz zeigt sich oft durch fehlerhafte Pläne, mangelnde Kommunikation und unrealistische Kostenschätzungen. Wenn der Planer schwer erreichbar ist oder keine klaren Antworten auf einfache Fragen geben kann, sind das ebenfalls Anzeichen für mangelnde Kompetenz.

Was kann ich tun, wenn der Planer nicht auf meine Bedenken reagiert?

Versuche zuerst, deine Bedenken klar und konstruktiv zu kommunizieren. Wenn keine Reaktion erfolgt, dokumentiere alle Kommunikationsversuche und eskaliere das Problem, indem du den Auftraggeber einbindest oder formelle Schritte in Betracht ziehst.

Ist es sinnvoll, bei Problemen mit dem Planer sofort einen Anwalt einzuschalten?

Der sofortige Gang zum Anwalt kann oft zu mehr Konflikten führen. Es ist meist besser, zunächst durch direkte Kommunikation oder Vermittlung eine Lösung zu finden. Rechtliche Schritte sollten als letzter Ausweg in Betracht gezogen werden, wenn alle anderen Optionen ausgeschöpft sind.