Drei Entwicklungen auf der modernen Baustelle – und wie du von ihnen profitierst

Die Baubranche erlebt eine rasante Transformation. Nur die Akteure, die am Puls der Zeit bleiben, können diese Veränderungen meistern. Sei der Gewinner dieser Veränderungen, indem du die Trends perfekt für dein Handwerksunternehmen nutzt und die Potenziale der VOB für deine Effizienz- und Gewinnsteigerung nutzt.

In diesem Artikel unseres Baumagazins tauchen wir ein in die moderne Baustelle, wo jeder Handgriff zählt und jede Entscheidung den Unterschied zwischen Erfolg und Stagnation bedeuten kann. Wir stellen dir drei elementare Trends im modernen Bauablauf vor:

  • Planer geben ihr Zepter an Handwerker ab
  • Saubere Dokumentationen werden zur Geheimwaffe für Handwerksunternehmen
  • Permanente Unterdeckung als Dauerzustand

Trend 1: Planer geben ihr Zepter an Handwerker ab

In der Baubranche zeichnet sich eine dramatische Verschiebung der Verantwortlichkeiten ab: Planer übergeben zunehmend das Zepter an die Handwerker. Aus der zunehmenden Untätigkeit der Planer resultiert ein alarmierendes Ergebnis: Die Qualität und Vollständigkeit der Planungsunterlagen für öffentliche Aufträge sinkt rapide. Dies zwingt Handwerksunternehmen dazu, nicht nur ausführend tätig zu sein, sondern auch Planungsaufgaben zu übernehmen.

Inzwischen ist es keine Seltenheit mehr, dass für Ausschreibungen kaum noch detaillierte Planunterlagen existieren. Was früher eine Ausnahme war, wird zur neuen Normalität: Oft erhalten Handwerker lediglich einen Grundriss oder eine grobe 3D-Darstellung.

Die Ausführungsunterlagen, die für eine sachgerechte Umsetzung der Bauprojekte unabdingbar sind, bleiben unvollständig oder fehlen ganz. Dies stellt die Handwerker vor große Herausforderungen, da sie nun ohne ausreichende Vorlagen arbeiten und selbst für die Planung sorgen müssen.

Dieser Trend bedeutet auch, dass Handwerker jetzt gefordert sind, aktiv an der Gestaltung und Planung der Projekte mitzuwirken. Die Tage, an denen sie ausschließlich nach Vorgaben arbeiteten, sind vorbei. Jetzt müssen sie nicht nur ausführen, sondern auch mitdenken, planen und oft auch die Initiative ergreifen, um die Qualität und die Einhaltung der Projektparameter sicherzustellen.

Die technische Prüfpflicht gemäß VOB, die Handwerkern obliegt, erweist sich dabei als Rettungsanker. Mit ihrer fachlichen Expertise können Handwerker die Mängel in den Planungsunterlagen rasch identifizieren.

Trend 2: Saubere Dokumentationen werden zur Geheimwaffe für Handwerksunternehmen

Dokumentation gleich Cash! Diese Neuentwicklung versetzt Handwerksunternehmen in eine starke Position, die dem allgemeinen Rückgang von Planungsaktivitäten zu verdanken ist. Wir fordern all unsere Partner aus den verschiedensten Gewerken auf, jede Aktion, jede Verzögerung und jede Abweichung vom Plan akribisch zu dokumentieren. 

Die Einsicht, dass ausführliche Schreibarbeit unmittelbar zu finanziellen Gewinnen führen kann, setzt sich glücklicherweise unter Handwerkern immer mehr durch. Früher als lästig empfundene Dokumentationsaufgaben entpuppen sich nun als Geheimwaffen für den geschäftlichen Erfolg. Denn wer die Kunst der korrekten und strategischen Dokumentation beherrscht, der schützt nicht nur seine finanziellen Interessen, sondern stärkt auch seine Verhandlungsposition gegenüber Auftraggebern und Planern.

Continu-ING unterstreicht die Notwendigkeit, das eigene Team in die Praktiken des intensiven Schriftverkehrs einzuweisen. Durch die Schulung und Anwendung VOB-konformer Dokumentationspraktiken wird klar: Die penible Erfassung aller Vorgänge auf der Baustelle ist ein entscheidender Schritt hin zu einer nachhaltigen Ertragssteigerung

Handwerksunternehmen, die diesen Weg beschreiten, verwandeln Schriftverkehr in bares Geld und revolutionieren dadurch ihre betriebliche Landschaft.

Trend 3: Permanente Unterdeckung als Dauerzustand

In der Baubranche hat sich ein dritter Trend etabliert, der Handwerksunternehmen vor neue Herausforderungen stellt: die permanente Unterdeckung aufgrund von Baubeginnverschiebungen. Denn kaum ein Bauvorhaben wird heutzutage noch planmäßig oder fristgerecht durchgeführt. 

Das Szenario beginnt typischerweise vielversprechend mit der Akquisition eines Projekts, doch plötzlich teilt der Auftraggeber mit: „Wir brauchen noch Zeit, der Rohbau ist nicht fertig.“ Ehe man sich versieht, beginnt die finanzielle Durststrecke, denn obwohl die Planung abgeschlossen sein mag, steht die Arbeit still.

Diese Verzögerungen sind nicht selten – sie sind mittlerweile zur Regel geworden, wobei viele Projekte verschoben oder gar gestrichen werden. Dies führt dazu, dass die ursprüngliche Jahresplanung obsolet wird. Währenddessen laufen die Geschäfts- und Baustellenkosten natürlich weiter, ohne dass entsprechende Einnahmen gegenüberstehen. Das Ergebnis? Eine schmerzhafte finanzielle Unterdeckung, die das Bankkonto belastet.

Diese neue Realität fordert von Handwerkern ein Umdenken und eine strategische Vorbereitung auf mögliche finanzielle Gewitter. Die Branche verlangt eine neue Form der Agilität und Resilienz, um unter diesen veränderten Bedingungen nicht nur zu überleben, sondern zu gedeihen. Eine genaue Kenntnis der VOB, die wir Ihnen in unserem Baumagazin vermitteln, zahlt sich dabei aus. Denn oft sind Sie im Falle einer Verzögerung berechtigt für Entschädigungen und Sonderzahlungen.

Dich haben diese drei Trends rund um die Baubranche der Zukunft neugierig gemacht? Dann wirf einen Blick in diesen Vortrag von Continu-ING Gründer Andreas Scheibe. In knapp einer Stunde listet er hier die aktuellen Trends der Baubranche für das erste Quartal 2024 auf.

Fazit

Die Baubranche befindet sich in einem Wandel, der Handwerksunternehmen vor neue Herausforderungen stellt, aber auch große Chancen bietet. Dieser Wandel wird durch drei wesentliche Trends geprägt.

Erstens findet eine Verschiebung der Machtverhältnisse statt, bei der Planer das Zepter an die Handwerker übergeben. Aufgrund mangelhafter Planungsunterlagen sind Handwerker gefordert, mehr Verantwortung zu übernehmen und aktiv die Gestaltung der Projekte zu beeinflussen.

Zweitens wird die umfassende Dokumentation aller Bauprozesse zum Garanten für finanzielle Sicherheit. Eine präzise Dokumentation stärkt nicht nur die Verhandlungsposition, sondern sichert auch den langfristigen Erfolg. Und Drittens müssen sich Unternehmen auf finanzielle Engpässe durch Verzögerungen im Bauprozess einstellen, was eine flexible und strategische Planung erfordert.

Du möchtest mehr über die aktuellen Trends in der Baubranche erfahren – und lernen, wie du als Handwerksunternehmen perfekt darauf reagierst? Dann lade jetzt unseren neuen Report „Megatrends in Bauabläufen“ herunter!

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