Du bist genervt, weil dein Auftraggeber deine Leistungen einfach nicht fristgerecht bezahlen will? Dieses Gefühl kennen viele Handwerker nur zu gut, denn in der Welt des Bauens ist Zahlungsverzug ein altbekanntes Übel.

In einem idealen Szenario würdest du leisten, der Auftraggeber würde zahlen – so einfach sollte es sein. Doch die Realität sieht oft anders aus: Du erfüllst deine Aufgaben, doch die Bezahlung bleibt erst einmal aus. Das bringt nicht nur deine finanzielle Planung durcheinander, sondern zwingt dich auch, unfreiwillig in die Rolle des Kreditgebers zu schlüpfen.

In diesem Artikel unseres VOB Magazins zeigen wir dir, wie du dich vor Zahlungsverzug in VOB-Projekten schützt und welche Fehler du in der Kommunikation mit deinem Auftraggeber vermeiden solltest.

Verstehen und Handeln: Wie die VOB den Zahlungsverzug regelt

Laut VOB muss die Zahlung für unstrittige, prüffähige Rechnungen binnen einer angemessenen Frist erfolgen, typischerweise nicht länger als 21 Tage. Oftmals wirst du jedoch mit realen Zahlungszielen von über 60 Tagen oder mehr konfrontiert, was den gesetzlichen Rahmen sprengt und dich in finanzielle Schwierigkeiten bringen kann.

Sei dir immer bewusst, welche Konsequenzen ein Zahlungsverzug in VOB-Projekten für dich und dein Unternehmen mit sich bringen kann:

  • Verzögerte Projektabwicklung: Mangelnde Liquidität kann dazu führen, dass du nicht in der Lage bist, Material rechtzeitig zu beschaffen oder deine Arbeiter zu bezahlen.
  • Erhöhter Verwaltungsaufwand: Du verbringst mehr Zeit mit dem Nachverfolgen ausstehender Zahlungen, statt dich auf die Ausführung aktueller Projekte zu konzentrieren.
  • Finanzielle Einbußen: Die verzögerte Zahlung zwingt dich möglicherweise dazu, Kredite aufzunehmen oder Dispozinsen zu zahlen, was zusätzliche Kosten verursacht.

Diese Punkte unterstreichen die Notwendigkeit, proaktiv zu handeln, um die Auswirkungen von Zahlungsverzögerungen zu minimieren.

Vermeide diesen Fehler bei Zahlungsverzug in VOB-Projekten!

Es ist eine gängige Praxis, dass Zahlungen oft verspätet erfolgen. Viele Handwerker akzeptieren dies widerwillig von Projektbeginn an und geraten dadurch immer tiefer in finanzielle Vorleistung. Dabei hättest du eigentlich Anspruch auf Verzugszinsen, die jedoch selten geltend gemacht werden. Dieses Nachgeben führt dazu, dass Auftraggeber Zahlungsfristen immer weiter strecken, was deine Liquidität stark belastet.

Zeit, zu handeln: Erziehe deinen Auftraggeber

Es ist entscheidend, dass du dich nicht mit verspäteten Zahlungen abfindest. Setze klare Zahlungsfristen und bestehe auf deren Einhaltung. Die Nutzung von systematischen Nachfasssystemen und die konsequente Forderung von Verzugszinsen können dabei helfen, die Zahlungsmoral deiner Auftraggeber zu verbessern. Tatsächlich zeigt die Erfahrung, dass konsequentes Nachhaken die Zahlungsziele deutlich verkürzen kann.

Werde nicht zum Banker: Deine Finanzen im Griff

Erinnere dich immer daran: Du bist Handwerker, kein Finanzier. Wenn Auftraggeber ihre Zahlungen verzögern, kostet dich das nicht nur Zinsen, sondern auch dein unternehmerisches Standing. Zögere nicht, rechtliche Schritte einzuleiten oder einen unabhängigen Sachverständigen hinzuzuziehen, wenn Verhandlungen über fällige Zahlungen ins Stocken geraten.

Hol dir mit unserem Videotipp das Geld, das dir zusteht – und zwar innerhalb der vereinbarten Fristen! Für tiefergehende Einblicke und praktische Tipps zum Umgang mit Zahlungsverzug in VOB-Projekten, schau dir das Expertenvideo von Continu-ING Gründer und VOB.de Autor Andreas Scheibe an. Dort brechen wir das Thema weiter herunter und zeigen dir, wie du deine Rechte effektiv durchsetzen kannst.

Fazit

Nimm Zahlungsverzug in VOB-Projekten nicht einfach hin – es steht zu viel auf dem Spiel. Durch Methoden wie durchgängiges Nachhaken, klar definierte Zahlungsfristen und das Einfordern von Verzugszinsen kannst du sicherstellen, dass deine Arbeit rechtzeitig und fair bezahlt wird.

Rüste dich mit dem nötigen Wissen aus, bleibe standhaft und verwalte deine Projekte so, dass du am Ende des Tages das bekommst, was dir zusteht: Eine vollständige und pünktliche Zahlung. Sorge dafür, dass deine Finanzen so solide sind wie die Bauwerke, die du errichtest.

FAQ – häufig gestellte Fragen zum Zahlungsverzug nach VOB

Wie regelt die VOB den Zahlungsverzug? 

Die VOB legt fest, dass Zahlungen für prüffähige und unstrittige Rechnungen innerhalb einer angemessenen Frist erfolgen müssen, üblicherweise nicht länger als 21 Tage. Dies soll Handwerkern eine rechtliche Grundlage bieten, um Zahlungen effektiv einzufordern.

Was sind die Risiken des Zahlungsverzugs für Handwerker?

Zahlungsverzug kann deine Liquidität beeinträchtigen und dich in finanzielle Schwierigkeiten bringen. Es zwingt dich außerdem, ungewollt in die Rolle des Kreditgebers zu schlüpfen, was zusätzliche finanzielle und administrative Belastungen mit sich bringt.

Wie sollte ich als Handwerker auf verspätete Zahlungen reagieren? 

Setze klare Zahlungsfristen und bestehe auf deren Einhaltung. Nutze Nachfasssysteme und fordere bei Verzögerungen Verzugszinsen. Dies verbessert die Zahlungsmoral deiner Auftraggeber und schützt deine finanzielle Position.

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